Donnerstag, 11. September 2014

Video

Unterwegs habe ich ja nebenbei immer mal wieder mit der kleinen Kamera Videos aufgenommen. Das möchte ich dem Wanderblog-Leser nicht vorenthalten. Auf meinem "normalen" Blog läuft es ja schon. Hier also ein kleiner Einblick in die Lüneburger Heide...Film ab:


Mittwoch, 10. September 2014

Etappe 10

03. September 2014, Altensalzkoth - Celle

Wir tragen Shorts und Shirts, haben Mücken- und Zeckenspray aufgelegt und freuen uns auf die letzte Etappe. Wieder viel Wald und noch mehr Asphalt auf dem heutigen Stück. Es geht vorbei am Truppenübungsplatz und man bewegt sich, gruseliger Weise, direkt auf MG-Feuer zu, bis der Weg in letzter Minute einen Knick macht. Die Tour ist an sich unspäktakulär.

Wir kommen früh in Celle an, bummeln durch die Stadt und essen ein Eis. Haben noch 2,5 Stunden Zeit bis der Fernbus am ZOB abfährt. Um 17.00 Uhr ist es dann soweit. Die Rucksäcke werden im Bus verstaut und 65 Minuten später sind wir in Braunschweig. Die Füße schmerzen, die Blasen haben entgültig aufgegeben.

Alle Bilder gibt es in der Galerie: Heidschnuckenweg 2014






Etappe 09

02. September 2014, Herrmannsburg - Altensalzkoth

Heute 18 km durch Wald und Heide nach Altensalzkoth, einer Anhäufung weniger Häuser an der Straße. Das Wetter ist nieselig und wir warm angezogen. Es geht durch die Misselhorner Heide und uns begegnen einige Reiter. An einem alten Bunker wird ein Geocache gehoben. Wir wandern durch Gelände, das 1974 dem größten Brand in der Heide zu Opfer fiel. Die Wanderschilder mit den Flammen deuten darauf hin.

In Dehningshof machen wir eine kurze Kaffee- und Toilettenpause, bevor es weiter über Severloh und Miele nach Altensalzkoth geht. Das letzte Stück strengt wieder sehr an. Viel Asphalt und durch hohes Gras sind Schuhe, Socken und Füße nass. Die Membran der Schuhe ist durch. Haben uns unterwegs für die richtige Abzweigung entschieden und kommen direkt am Hotel an, ohne Umwege. Die Beschilderung lässt ziemlich zu wünschen übrig, wenn man nicht exakt den Heidschnuckenweg folgt.

In Altensalzkoth hielt sich, unter anderem Namen selbstverständlich, der Naziverbrecher Eichmann versteckt, bevor er sich nach Argentinien absetzte, wo man ihn später fasste und zum Tode verurteilte. Ansonsten ist in dem Kaff nicht viel los.

Wir überlegen ob wir die hauseigene Sauna benutzen, entscheiden uns dann aber doch dagegen. Die Füße werden wieder langsam trocken, die Stiefel auch. Haben uns ins Restaurant gesetzt auf einen Tee und geschaut, was man abends denn schönes essen kann.

Morgen soll das Wetter wieder besser werden, 22°C und die letzten 15 km warten auf uns.





Etappe 08

01. September 2014, Müden - Herrmannsburg

Gegen 8 Uhr gab es Frühstück mit Kaffee, Tee und Büfett. Danach gehen wir den Alternativweg zum Hausselberg. Auf der Strecke bekommen wir wenigstens mal wieder Heidelandschaft zu sehen. Es ist diesig und wir sind fast allein auf der Tour. Kaum, dass man mal andere Leute sieht. Haben viel Wald und deshalb schon morgens Mücken- und Zeckenschutz aufgetragen. Sicher ist sicher.

Wir sparen uns ein großes Stück der eigentlichen Etappe und laufen von Weesen direkt nach Herrmannsburg. Gerda hustet sich durch den Tag. Sie wird sich später in der Apotheke eindecken. Wir kaufen im Ort etwas ein und trinken in einem italienischen Cafè Cappuccino. Nun noch 2 km aus dem Ort raus, da wir nicht direkt in Herrmannsburg untergekommen sind, sondern in Misselhorn.

Der Misselhorner Hof ist ein Reiterhof auf dem auch Kutschfahrten angeboten werden. Tiere, Ställe, Weiden, toll. Wir setzen uns lange zu der Schafherde, die hinter dem Haus wohnt und schauen ihr zu.

Vor dem Abendessen nähe ich mir noch einen Hosenknopf an, der vor zwei Tagen abgefallen war. Dann geht es in die "Gänsestube", dem Restaurant. Die Wäsche wird für die letzten Tage nur noch in Plastiktüten verpackt, nicht mehr gewaschen. Bis zum Ziel haben wir ja genug Kleidung.






Etappe 07

31. August 2014, Wietzendorf - Müden

Die Füße stecken die heutigen 14 km gut weg. Überhaupt hat sich der Körper gut angepasst. Gerda hustet noch immer. Mittlerweile brauchen wir die Füße auch nicht mehr tapen. Der Himmel ist wieder bedeckt. Der Weg führt heute durch Wald und über sandige Wege. Zum Schauen gibt es unterwegs ein kleines Stückchen Heide und ein etwas größeres Fleckchen oberhalb von Müden. Am Herrmann-Löns-Gedenkstein machen wir Rast. Hinunter nach Müden wählen wir eine Alternativroute zur Jugendherberge. 2 km vor dem Ziel schüttet es und wir warten den Regen unter Bäumen ab. Viel gab es nicht zu fotografieren und bereits gegen 13.30 Uhr erreichen wir das heutige Tagesziel. Bald lässt sich auch die Sonne wieder sehen.

Gerda hat immerhin einen Fuchs gesehen, sonst gab es nur viele Trittsiegel von diversen Waldtieren im feuchten Sand.

Haben ein schönes Doppelzimmer bekommen und müssen, wie in Herbergen üblich, die Betten selber beziehen. Viele sind an diesem Tag abgereist und so haben wir die Herberge fast für uns. Es sind lediglich 6 weitere Gäste untergebracht. Vor dem Abendessen um 18 Uhr waren wir noch auf einem Spaziergang im Ort und haben uns am Heidesee einen Kaffee gegönnt. Das Wetter ist weiterhin wechselhaft. Das Highlight zum Abendessen: Königsberger Klopse mit Salzkartoffeln.

Da es einen Waschraum gibt benutze ich heute die Waschmaschine und den Trockner. Die Geräte laufen bis Mitternacht und ich habe alles gewaschen, was wir dabei hatten. Frische Wäsche, toll!

Morgen soll es nach Hermannsburg gehen und ein Stück Heide ist auch dabei. Die erstmals angedachten 42 km haben wir auf 20 km gekürzt und gehen einige Schlenker nicht mit. Wie gesagt, so üppig sind die Heideflächen nicht, dass man diese unbedingt mitlaufen muss.










Etappe 06

30. August 2014, Soltau - Wietzendorf

Ca. 15 - 25 km scheinen für uns eine gute Strecke zu sein. In der Heide geht es immer noch auf und ab und auch die Wälder werden mehr. Heute also 15 km, nach der Pause von gestern freuen wir uns schon wieder auf das Laufen.

Wir wandern durch Kuh-Land. Man riecht es. Nebenher wächst überall dieser unsägliche Mais. Wir haben die Nordheide hinter uns. Nun laufen wir langweilig neben Straßen her, auf Asphalt und auf Gras. Premiumwanderweg sieht anders aus, finde ich. Es geht durch Wälder und wieder an Mais vorbei. Ich fotografiere eher wenig. Wir freuen uns schon auf die nächsten Heideflächen in den nächsten Tagen.

Wir steuern gleich auf den Gasthof Hartmann zu, dann die übliche Prozedur: Duschen, Wäsche waschen, Füße pflegen. danach der obligatorische Spaziergang durch den Ort. Wir sehen schöne alte Häuser und besuchen den Peetshof, ein Museumshof, der aber heute leider geschlossen hat. Wir schauen uns an, was man von außen sieht. Drei Hühner laufen frei herum und beobachten uns.

Zurück im Gasthof genehmigen wir uns einen schönen Kräutertee und planen die nächsten Tage mit der Faltkarte. Gegen 20 Uhr gab es Abendessen, einen schönen großen Salat, dazu Heide Pilsener. Morgen um 8 Uhr dann frühstücken und Richtung Müden.








Etappe 05

29. August 2014, Bispingen - Soltau

Es regnet wie vorhergesagt. Lange Hose, Regenjacke, Regenschutz über den Rucksack. Wir zuckeln durch den Ort zum Frühstücken und fönen anschließend noch die Wäsche vom Vortag etwas trockener.

Wir haben Glück. Unsere Gastgeberin hat einen Termin in Soltau und nimmt uns den kompletten Weg mit. Wir müssen von Soltau aus dann nur zur Unterkunft, die diesmal weiter vor der Stadt liegt. Wir schauen uns also Soltau an und kaufen im hiesigen Supermarkt ein. Wir brauchen Proviant für die nächsten Tage in denen weniger Orte auf der Strecke liegen.

Danach haben wir nur eine handvoll Kilometer durch den Wald. Unterwegs heben wir mal wieder einen Geocache und wandern zur Unterkunft. Kommen früh im "Landhaus Eden" an. Mittlerweile hatte es auch aufgehört zu regnen und die Sonne kam wieder etwas durch die Wolken. Wir tranken im Restaurant Kaffee und gingen danach noch auf einen kleinen Spaziergang ums Hotel. Währendesssen trocknete die Wäsche im Badezimmer. Die Füße erholen sich, Blasen sind so gut wie weg. Nur Gerda kämpft immer noch mit der Erkältung, beisst sich aber durch.








Etappe 04

28. August 2014, Schneverdingen - Bispingen

Gut gefrühstückt in der Pension. Müssen unsere Rucksäcke noch einräumen und Wäsche mit dem Fön trocknen. Haben Zeit, der Shuttle-Bus fährt erst gegen 10.47 Uhr und wir haben heute dadurch deutlich weniger Kilometer. Die sind leicht zu schaffen nach den letzten Tagen.

Das Wetter spielt auch mit und man muss sich morgens schon mit Sonnencreme ausstaffieren, dazu kommt Mückenschutz.

Auf der Bus-Tour bekommt man, via Lautsprecher, alles Nötige mitgeteilt über die Sehenswürdigkeiten. Wir genießen die Fahrt. Die Socken mussten wir, da sie noch nass sind, außen an die Rucksäcke hängen. Unterwegs haben wir Geocaches gehoben und Gerdas Schaf (ein Travelbug) auf die Reise geschickt. Ich habe viele kleine und große Tiere fotografiert: Grashüpfer, Libellen, Spinnen, Schmetterlinge...

Unsere Unterkunft ist in einem alten Bauernhaus. Die Gastgeber sind nett und wir werden freudig vom neugierigen Hund empfangen. Wir sitzen zusammen mit dem Ehepaar draußen auf der Bank und erzählen. Wir sollten später auch noch die beiden Hofkatzen kennenlernen.

Unsere Wäsche haben wir heute nach draußen gehangen zum Trocknen, auch wenn Regen angesagt ist. Morgen soll über 90% Regenwahrscheinlichkeit herrschen. Wir schauen und überlegen was wir machen. Bahn und Bus sind bei 24 km eine willkommene Alternative. Wir schauen mal, was wir machen.

Am Abend haben wir uns noch eine der ältesten Kirchen der Heide, "De olle Kerk", im Ort angeschaut und beim Abendessen die Postkarten mit den Adressen versehen. Texte schreiben wir später.









Etappe 03

27. August 2014, Undeloh - Schneverdingen

Heute sind es "nur" 24 km. Die Füße wieder getapet und die Blasen mit Binde abgedeckt. Gerdas Erkältung wird auch nicht besser. Wird aber eine schöne Strecke. Viel Heide, viel Schotter, wieder anstrengender als gedacht. Wird ein sehr heißer Tag, daher bin ich schon in Shorts und T-Shirt gestartet. Sonnencreme ist heute Pflicht.

Wir sehen heute endlich mal eine Schafherde. Ist leider sehr weit weg, aber besser als nix. Wilsede und der Wilseder Berg liegen auf der Route. Das Museumsdorf ist völlig überlaufen, so auch der Berg. Auf die 167m hohe Erhebung trottet alles rauf, was noch einigermaßen laufen kann. Kann man sich sparen. Es scheint als wären nur Rentner und Rentner auf e-Bikes unterwegs.

An einer Bank machen wir Rast. Im Baum dahinter entdecken wir später eine Hornissenhöhle. Packen schnell zusammen und schleichen unauffällig weg.

Die letzten 5 km werden wieder beschwerlich. Die Füße schmerzen wieder, immer noch, schon wieder?!

Schneverdingen ist ein hübscher kleiner Ort und wir bekommen von unserer Gastgeberin das Willkommensbier spendiert. 6% Alkohol kann man nach so einem Tag gut gebrauchen. Wir übernachten in der Pension Blumen-Villa. Alles sehr hübsch hergerichtet und gemütlich. Wir bestellen für den nächsten Tag Frühstück und widmen uns der täglichen Prozedur: Wäsche waschen, Duschen, Füße pflegen und Tapen.

Die morgige Tour wird überarbeitet und die Strecke gekürzt. Wir wollen eines der Heide-Shuttle nehmen. Das sind Busse, die ringförmig verschiedene Strecken abfahren und für jeden kostenlos sind. Werden dann 15, statt 26 km. Uns erwartet noch ein schönes Stück Heide. Wir suchen uns jetzt nur noch die Sahnestücke raus. Auf Umwege mit Asphalt und Schotter wollen wir verzichten.

Die Füße entspannen sich, der Franzbranntwein ist super für die Muskeln und gemütliche Turnschuh helfen über den Abend.